Beton:Ungarisch

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Eröffnungstheorie im März 2013
Ungarisch C55

Wir alle haben mit den offenen Spielen angefangen 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 und viele sind dabei geblieben.
Das Problem an den offenen Spielen ist, dass es Berge von Theorie gibt; mehr als zu jeder anderen Eröffnung.
Nach 3.Lc4 zeigt Weiss schonmal die Richtung. Der Läufer überwacht d5 und zielt auf Archillesferse von Schwarz, dass Feld f7 !!
Nach 3....Lc5 (Italienisch) oder 3....Sf6 (Preußisch) muss man schon sehr theoriefest sein, um nicht in den taktischen Fallstricken der ersten 10 Züge unterzugehen.


Eine solide Alternative mit wenig Theorie ist Ungarisch (oder Halb-Italienisch) mit 3...Le7 HUN Grundstellung.jpg

Nachteil von Le7: Der Läufer steht etwas passiv und Schwarz stellt mit diesem Zug keine direkte Drohung auf
Vorteil von Le7 : Das Feld g5 ist zuverlässig überdeckt - hier kommt kein Springer rein.

Die Abspiele trennen sich in

  • A) 4.0-0 (ruhige Fortsetzung)
  • B) 4.d4 direktes Spiel im Zentrum
  • [4.c3 Sf6 oder 4.d3 Sf6 führt meist über Umwegen zur Variante A]
  • Andere sind 4.Sc3. Sicher kein Fehler, aber auch keine Gefahr für Schwarz.
  • h3 ist ein Angstzug vor der Fesselung Lg4 - aber noch unnötig

A) 4.0-0 d6 5.c3 Sf6 6.d3 0-0 [oder 4. 0-0 Sf6 5.d3 d6 6.c3 0-0] HUN 6 00.jpg

Hier eine kurze Zusammenfassung von anderen Abspielen:

  • warum nicht nach z.B. 4.0-0 Sf6 5.Te1  ?
    • das immer in der Luft liegende Scheinopfer 5....Sxe4 6.Txe4 d5 gleicht die Partie schnell aus, weil die beste Figur von Weiss, der Lc4, abgetauscht wird.
  • muss ich als Weisser nicht frühzeitig mit h3 die Fesselung durch Lg4 vermeiden ?
    • erstmal Nein, die Fesselung Lg4 ist nur dann druckvoll, wenn Weiss d4 gezogen hat und Schwarz droht, durch Abtausch den Bauern zu gewinnen.
    • mit einem festen Zentrum (Bauern d3 und e4) kann sich Weiss sogar einen Doppelbauern nach Lxf3 gxf3 erlaben, da dieser sofort als Hebel auf f4 eingesetzt wird ohne dass die weisse Königsstellung verwundbar wird.

Eine Bewertung der Figuren und Felderkontrolle.

  • Weiss
    • + hat einen Bombenläufer auf c4. Einem Abtausch durch Sa5 wurde durch den Zug c3 vorgebeugt.
    • + Das Zentrum ist gefestigt aber noch statisch.
    • + Weiss hat keinen schlechten Läufer, der durch eigenen Bauern behindert wird.
    • + Weiss hat keine schwachen Felder im eigenen Lager
    • - der Springer b1 muss mühsam ins Spiel gebracht werden.
  • Schwarz
    • + der König steht sicher - keine Gefahr auf den Punkt f7
    • + der Zentrumsbauer e5 ist gut befestigt
    • - der schwarzfeldrige Läufer schaut nur die eigenen Bauern an
    • - nur der weissfeldrige Läufer kontrolliert die Felder e6 und f5. Wenn er abgetauscht wird kann Weiss hier eindringen.

daraus resultieren Pläne für

  • Weiss
    • das Zentrum wird gestützt durch Te1 und Sbd2.
      • Spiel im Zentrum: Überführung des Springers von b1-d2-f1 un später weiter nach g3 (oder e3). - Durchsetzung von d3-d4
      • Spiel am Damenflügel: Vorstoß b4 - danach Lb3 und Sd2-c4 - evtl. a4 -a5 und b5
  • Schwarz
    • wenn es gelingt den Läufer c4 gegen einen Springer zu tauschen, hat Schwarz ausgeglichen. Deshalb immer Sa5 im Auge behalten
    • zusammen 7....Sa5 kann Schwarz einen Spanischen Tchigorin Aufbau wählen z.B. 8.Lb5 a6 9.La4 b5 10.Lc2 c5 (siehe Musterpartie)
    • immer auch Le6 im Auge halten. Der Abtausch Lxe6 fxe6 ist gut für Schwarz - die f-Linie wird frei und das Zentrum und vor allem f5 sind kontrolliert
    • verlagert Weiss das Geschehen zum Damenflügel sollte man sich über g5 entlasten (h6 -Sf6-h7-g5 mit Tausch und nachfolgendem Lg5).
      • je nach Geschehen kann Schwarz auch f5 drohen (Vorbereitung Kh8, evtl. g6 und dann f5)


Musterpartie 1, der klassische schwarze (spanische) Plan am Damenflügel

HUN Matanovic OKelly23.jpg

Musterpartie 2, die Entlastung am Königsflügel

HUN Velicka Michalek.jpg Manfred_Lowe45

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